Der DFB hat sich der Fifa gebeugt. Wie kann es sein, dass der Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft, Manuel Neuer, die Mannschaft, die Funktionäre des DFB anders handeln als sie es sagen.


Die „One Love“-Binde steht für Vielfalt, Offenheit und Toleranz. Damit wollten die Spieler, der Verband, die Funktionäre ihre eigenen Werte kundtun und ein Statement für Menschenrechte und Frauenrechte und gegen Homophobie, Antisemitismus und Rassismus setzen. Sie sind kläglich gescheitert. Warum?


Die Antwort liefert die sogenannte „Liking, Wanting and the Incentive-Sensitization Theory“, die Kent Berridge maßgeblich entwickelt hat. Demzufolge gibt es einen Unterschied zwischen etwas zu mögen (z.B. ein Statement für Menschen- und Frauenrechte) und etwas zu wollen (für diese Rechte einzutreten).


Diese beiden Wörter (etwas zu tun bzw. zu wollen) scheinen fast austauschbar zu sein. Allerdings ist die Gehirnschaltung, die den Prozess des „mögens“ auslöst, von der Schaltung getrennt, die den Grad vermittelt, in der das, was wir mögen, auch von uns getan wird.


Das kennen wir alle. Mann möchte eine Diät machen, isst am Abend vor dem Fernsehen aber eine Tüte Chips. Meine Studierenden möchten eine Vorlesung nacharbeiten, schauen statt einer Folge dann aber eine ganze Serie in Netflix. Die Jugendliche verurteilt den CO2-Ausstoß den protzenden SUV’s verursachen, fliegt aber alle 4 Wochen aus ihrem Studienort nach Hause.


Was kann nun getan werden, um die o.g. Akteure zu einem „tun“ zu motivieren? Kurzfristig sehe ich nur eine Möglichkeit: Einen digitalen Proteststurm, eine #Meetoo-Debatte auszulösen. #onelove.