Immer noch herrscht der Irrglaube vor, dass wir die meisten Entscheidungen bewusst treffen. Dem ist aber nicht so, wie jüngst wieder Männer erfahren mussten, die an einer Untersuchung der Universität Köln im Bereich Biologische Psychologie teilgenommen hatten.

Die Wissenschaftler um Julia Rihm luden 32 gesunde, schlanke Männer ins Labor ein, wo sie ihnen an zwei Abenden mit mehreren Tagen Abstand ein Abendessen servierten. Danach konnten die Teilnehmer entweder nach Hause und normal ins Bett gehen oder im Labor zu bleiben. Am nächsten Morgen mussten die Probanden dann erklären, wie viel sie bereit waren für einen Snack zu bezahlen.

Obwohl das Hungergefühl in beiden Versuchsgruppen gleich sein sollte, zeigte sich doch ein deutlicher Unterschied: Die Probanden die über Nacht im Labor blieben, wollten am nächsten Morgen mehr Geld für die Snacks ausgeben, als die Heimschläfer. Was war der Grund dafür? Die Laborgruppe wurde wachgehalten. Der Schlafentzug hatte aber keine Auswirkungen auf die Hormone, sondern führte u. a. im limbischen System des Gehirns zu verstärkten Aktivitäten.

Wir mögen bewusst entscheiden einen Snack zu kaufen, wie viel wir bereit sind dafür auszugeben, entscheidet unsere Zentrale. Auf diese haben wir nur bedingt Einfluss. Zum Beispiel, indem wir mehr schlafen.