Relevanz des Nutzens kann als Erfolgshebel dafür angeführt werden, dass die Post in Deutschland zum marktführenden Hersteller von Elektrotransporter in 2017.[1] Gegen Volkswagen, Mercedes, Ford und all die anderen Hersteller. Diese Klassiker denken in Weltautos, in großen Stückzahlen. Die Ingenieure suchen nach Lösungen, die weltweit auch unter klimatischen Extrembedingungen, wie zum Beispiel der Eiseskälte in Sibirien funktionieren. So kalt wird es in Deutschland auf der Zugspitze, doch da gibt es keine Zustellung mit Kleintransporter.

Ein Paketzusteller fährt am Tag zirka 80 Kilometer, deshalb reicht eine Reichweite von 100 bis 200 Kilometer - im Vergleich zu Tesla ein niederschmetternder Wert, für die Anwendung der Post genau passend. Paketzusteller fahren teilweise millimetergenau, diese müssen da halten, wo andere mit einem Golf keine Chance sehen würden. Da kann es auch mal nicht so genau passen. Ein gewebeverstärkter Kunststoff als Außenhaut, sorgt dafür, dass aus Macken keine Roststellen werden und kleine Beulen nicht ins Auge springen müssen. Die Türscharniere sind so gebaut, dass diese in der Belastung von 300 Ein- und Ausstiegen am Tag, keine besondere Herausforderung sehen.

Allein die Post will in den kommenden Jahren mit 100.000 Streetscooter unterwegs sein. Andere Zusteller Gärtnereien, Bäckereien usw. stehen inzwischen Schlange, um ebenfalls emissionsfrei liefern zu können. Ein zweites Werk wird die Stückzahlen verdoppeln. Post-Vorstand Jürgen Gerdes erklärt: „Damit untermauern wir unseren Anspruch, Motor der Elektromobilität zu bleiben und Marktführer in der grünen Logistik zu werden“[2].

Eine Disruption der besonderen Art. Ausgelöst durch eine konsequente Orientierung am Nutzen.


[1] Anna Steiner betrachtet in einem lesenswerten Artikel der FAZ den Streetscooter eher von der Produktionsseite her, Steiner, A. (2017, November 27). Wie ein Professor zum Elektroauto-Hersteller wurde. Retrieved November 28, 2017, from FAZ.net
[2] ebenda